Stefan Marquard stilisiert sich als "Freibeuter der Küche: jung, wild, anders". Das war er auch mal als geistiger Vater der "Jungen Wilden" unter den Köchen, woran sein Piratenkopftuch erinnert. Heute schlägt er sich als Stefan Raab der Gemeinschaftsverpflegung, Berater und Gastkoch durch, nachdem er in seinem letzten Job als Küchenchef in München mit Gerichten wie Wabruschni-Posa, Zander mit Business-Frauen-Sauce und Gang-Bang-Nudeln nicht den erwünschten Erfolg hatte (das Erste ist ein Wachtelbrustschnitzel mit Pommes, Salat und Wodkavinaigrette). Bei Kerner gibt er den Alt-Piraten, wenn er beim Brikett vom sauren Seeteufel den Fisch mit Balsamico verhunzt, in schwarzen Tempurateig hüllt und mit einem Yin und Yang aus gebratenem Ochsenfleischsalat und Gemüseallerlei begleitet - völlig démodé.

(fasz)